Bereits im Zug wirft Elena (13) ihr Handy weg und schneidet sich die langen Haare ab. Nachdem ein Video der jungen Influencerin einen ‚viralen Shitstorm‘ ausgelöst hat, wird Elena gemobbt. So verbringt sie die Ferien bei Tante Maud und deren neuer Familie auf einem einsamen Hof im Nirgendwo. Doch auch hier gibt es emotionale Abgründe. Ivars erste Frau, die Mutter von Atlas (14) und seiner jüngeren Schwester Kennedy starb bei einem tragischen Unfall vor drei Jahren. Jedes Familienmitglied verarbeitet die Trauer anders. Atlas ist abweisend, misstrauisch und gleichermaßen fasziniert von Elena, die sich ebenfalls von dem introvertierten Jungen angezogen fühlt, ihm helfen möchte.
Eine Menge ambivalenter Gefühle bilden eine spannende wie sensible Mischung in diesem vielschichtigen und tiefgründigen Jugendroman, der abwechselnd in kurzen Kapiteln aus Atlas‘ und Elenas Sicht erzählt wird.
>> Von Anna Woltz, ab 11 Jahren, 192 Seiten, carlsen, 12 €
Stephanie Scholze, LiesA